Neuer Kreisspielleiter

Mießl übernimmt Vorsitz

Spielleiter ersetzt im Kreis Augsburg Carola Haertel

Landkreis Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Carola Haertel ist nicht mehr Vorsitzende des Fußball-Kreises Augsburg. Die 54-jährige Friedbergerin legte aus privaten Gründen ihr Amt nieder. Nun steht fest, wie es weitergeht: Interimsmäßig bis zum Kreistag im Februar 2022 übernimmt Reinhold Mießl den Posten Haertels. Auf den erfahrenen Funktionär kommt nun eine Doppelrolle zu, denn der Täfertinger (Stadt Neusäß) ist bereits als Kreisspielleiter tätig.

„Eigentlich geht es nicht, dass eine Person beide Ämter ausübt, aber das ist eine spezielle Situation. Wir mussten schnell handeln und das war die am nahe liegendste Lösung“, so Mießl, der aber nicht alle Aufgaben Haertels übernimmt. „Als Vorsitzender ist eine der Hauptaufgaben die Organisation des Kreistags. Das kann ich gar nicht alleine stemmen. Wir müssen die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen. Es muss ja irgendwie weitergehen.“ In einer einstündigen Sitzung beriet sich der Kreisausschuss. Der 65-Jährige erinnert sich: „Der Bezirksvorsitzende hat uns eine Videokonferenz-Einladung geschickt und schon ging es los. Ich bin am längsten dabei und habe die meiste freie Zeit, sodass schnell klar war, dass ich es mache.“ Wie es 2022 weitergehen soll oder wer Haertels Nachfolge antritt, steht aktuell noch nicht fest.

Mießl bedauert sehr, dass sich Haertel nach sechs Jahren an der Spitze des Kreises verabschiedet hat. „Es ist unendlich schade. Sie war sehr beliebt bei den Vereinsvertretern und hat eine außerordentlich gute und wichtige Arbeit geleistet“, so Mießl, der hinzufügt: „Die Entscheidung hat uns alle sehr überrascht. Wir wussten, dass es viel Arbeit für sie war und sie einiges leisten musste.“ Die genauen Gründe kennt auch Mießl nicht. „Ich hatte ein längeres Telefonat mit ihr, aber warum sie genau aufgehört hat, hat sie nicht gesagt. Ich wollte sie überreden, nochmals über die Entscheidung nachzudenken, aber ihr Entschluss stand fest.“

Aufgrund der Pandemie geht es derzeit ruhig zu im Fußballkreis Augsburg. Mießl weiß aber, dass es plötzlich schnell gehen kann: „Die wenigen Wochen, in denen 2020 gespielt wurde, waren sehr intensiv. Ständig mussten wir unsere Pläne über den Haufen werfen und die Vereine hatten natürlich sehr viele Fragen.“ Apropos Pläne: Mießl geht nicht davon aus, dass der neu eingeführte Ligapokal gespielt werden kann. Eigentlich war der neu terminierte Startschuss Anfang März im Kreis Augsburg geplant, durch die Verlängerung des Lockdowns sei der Termin aber nicht haltbar. Mießl: „Wir müssen froh sein, wenn wir die Saison zu Ende bringen. Der Ligapokal macht aus meiner Sicht keinen Sinn mehr.“ Ohnehin drohen Nachholspiele unter der Woche, sollte sich die Winterpause noch deutlich länger als geplant hinziehen.

Von Sebastian Richly