Tennis – Wissenswertes über den Tennis-Mannschaftssport

Jetzt nachdem die Tennissaison vorüber ist und die neue Fußballrunde noch nicht begonnen hat, ein paar Informationen zum Tennissport, speziell Tennismannschaften und die Tennispunktrunde. Vieles ist beim Tennis vergleichbar mit dem Fußballsport, jedoch gibt es einige Unterschiede.

Die Ligeneinteilung

Bei den Ligen gibt es viele Gemeinsamkeiten zum Fußball. Die obersten Tennisligen sind auch die 1. und 2. Bundesliga. Darunter kommen die Regionalligen (in Bayern die Regionalliga Süd-Ost), die Bayernliga, die Landesliga 1 und 2. Unterhalb der Landesligen gliedert sich Bayern in eine Nordregion (Nordbayern/Franken) und in eine Südregion (Südbayern/Nordschwaben bis Allgäu). Diese Süd-/Nordligen werden dann nummeriert weitergegliedert. Von der Südliga 1 (S1) (=Bezirksliga) bis zur Südliga 5 (S5) (=Kreisklasse), dito in den Nordligen. (Die Bayerdillinger Mannschaften spielen jeweils in der S5). Die Anzahl an Süd-/Nordligen richtet sich nach dem Bedarf. Eine Liga besteht üblicherweise aus 7-8 Mannschaften und wird regional, aber landkreisübergreifend eingeteilt.

Die Tennispunktrunde (Altersgruppen / Ranglistensystem)

Da der Tennissport von 8 bis 80 Jahren ausgeübt werden kann, ist es wichtig eine Alterseinteilung zu haben, die eine gewisse altersabhängige Leistungsgleichheit gewährleistet. Im Jugendbereich ähnelt die Alterseinteilung sehr dem Fußball und anderen Mannschaftssportarten:

Junioren:innen 18Knaben/Mädchen 15Bambini 12Midcourt U10Kleinfeld U9

Anders als beim Fußball, gibt es jedoch auch im Seniorenbereich Altersgruppen, um möglichst zu vermeiden, dass ein 65-jähriger gegen einen 25-jährigen antreten muss. Neben den „normalen“ Herren/Damen ohne Altersbegrenzung, gibt es ab 30 Jahren eine 10- bzw. 5-jährige Altersgruppeneinteilung. Somit gibt es im Tennisverbandssport:

Damen/HerrenH30/D30H40/D40H50/D50H60/D60H65/D65H70/D70H75/D75

Die Regel besagt, ein Spieler/eine Spielerin in der entsprechenden Altersgruppe darf nicht jünger sein, älter schon. Diese verschiedenen Mannschaften können nur Vereine mit entsprechend genügend Spieler/Spielerinnen bilden, sonst bleibt nur eine „normale“ Herren-/Damenmannschaft, in der alle altersunabhängig mitspielen (wie z.B. bei Damen in Bayerdilling).

Eine weitere Besonderheit des Tennissports ist das Ranglistensystem, genauer gesagt die Leistungsklassen (LK). Auch das dient einzig einer ausgeglichenen Leistungsstärke innerhalb einer Mannschaft und somit im Wettspielbetrieb. Genauso wie im Profitennis, hat jeder Spieler:in eine Leistungsklasse (von 1 bis 25, wobei 1 die beste LK ist), die er/sie durch Siege im Punktspielbetrieb oder auf LK-Turnieren verbessern kann. Diese Leistungsklassen bestimmen zum Saisonstart die Meldeliste und somit direkt die Mannschaftsaufstellung. Dabei wird der Spieler/die Spielerin mit der besten LK (niedrigste Zahl) an Position 1 aufgestellt.

Eine Tennismannschaft besteht in der Regel im Jugendbereich aus jeweils 4 Spieler/Spielerinnen, im Seniorenbereich bis zur Alterklasse 60 aus je 6 Spieler:innen (6er), ab Altersklasse 65 wieder aus 4 Spieler:innen. Es gibt jedoch auch sog. 4er Mannschaften im Herrn/Damen Bereich, die jeweils in den untersten Ligen antreten ohne Auf- und Abstiegsmöglichkeiten. Das ist für Vereine mit (zu) wenigen Spieler/Spielerinnen eingerichtet.

Eine Tennispunktrunde dauert normalerweise von Anfang Mai bis Mitte Juli und beinhaltet 6-7 Punktspiele. Pro Sieg gibt es 2 Punkte.

Mannschaftscharakter im Tennissport

Obwohl Tennis in der Verbandsrunde als Mannschaftssport betrieben wird, gibt es hierbei doch einen großen Unterschied zum Fußball bzw. vielen anderen Mannschaftssportarten. Beim Fußball sind 11 Spieler:innen gemeinsam auf dem Spielfeld, beim Tennis ist jeder Spieler/ jede Spielerin einzeln (im Doppel zu zweit) gegen seinen Gegner am Start. Es ist somit ein Einzelwettkampf an deren Ende alle Einzel- u. Doppelergebnisse zu einem Mannschaftsresultat addiert werden. Mental ist Tennis sicherlich weitaus schwieriger zu spielen. Niemand kann hier „mitlaufen“, jedes Einzelergebnis beeinflusst am Ende das Mannschaftsergebnis. Umso wichtiger und auch hilfreich ist die vorhin genannte Alters- und Leistungseinteilung beim Tennis, um vorab eine gewisse Chancengleichheit zu gewährleisten. Entscheidend zum Sieg oder Niederlage ist dann die Einzelleistung (Können und Nerven) auf dem Platz. Zu erwähnen ist hierbei noch, dass Tennis ein verhältnismäßiger fairer Sport ist. Unterhalb der Bundesligen gibt es keinen Schiedsrichter am Platz! Strittige Bälle klären die Akteure selbstständig, auch von Außen wird keine Einflussnahme geduldet. Streitigkeiten und Beleidigungen sind beim Tennissport sehr sehr selten.

Die BTV-Rangliste – Leistungsklassen LK am Beispiel unserer Damen:

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